Montag, 23. Juli 2012

Beschneidung Teil 3

So, jetzt isses soweit, die deutsche Bundesregierung ist eingeknickt:

http://www.zeit.de/gesellschaft/2012-07/beschneidung-gesetz-debatte

Und warum? Wegen der Nazikeule von einigen Rabbinern. Toll. Ein Beschneidungsverbot wäre also das Schlimmste seit dem Holocaust. Man braucht dieses Wort nur anzudenken, und die Kollektivschuld vernebelt jegliche sachliche Diskussion. (Nebenbei bemerkt - mir fallen eine ganze Menge Dinge seit dem Holocaust ein, die ich als wesentlich schlimmer erachte als ein Beschneidungsverbot - z.B. unser Umgang mit Flüchtlingen, die Verquickung von Staat und Großfirmen/banken in weltweites Unrechtsmanagement, das Kinderarbeit, Armut und Hungertode zur Folge hat usw. usf.)

Laut obigem Artikel muss natürlich sicher gestellt werden, dass die Mädchen vor Beschneidung geschützt sind. Warum eigentlich? Ich hab mich ein bisserl schlau gemacht. Tatsächlich gäbe es Mädchenbeschneidungen, die im Eingriff weit weniger schlimm wären als die Zirkumzision bei Jungen. Zum Beispiel das Einritzen in die Klitorisvorhaut. Aber das ist strikt verboten, während die männlichen Babys und Jungs weiterhin beschnitten werden dürfen.

Abgesehen davon, dass hier eindeutig eine geschlechtliche Ungerechtigkeit vorliegt (diesmal in Bezug auf das männliche Geschlecht - im wahrsten Sinne des Wortes), frage ich mich grad, was ich als Neuheidin alles legalisieren lassen könnte?

OK, die ollen Kelten haben ihre Kinder nicht beschnitten. Aber es gab da so einen netten Brauch, wo kleine Babys in den kalten Rhein geschmissen wurden. Gingen sie unter, war die Mutter untreu und das Baby ein Bastard. Oder Menschenopferungen. Das war auch ein heiliger Götterdienst in antiker Zeit. Oder dass man die Köpfe der Feinde einbalsamiert und ausstellt. Wäre doch ein netter Vorschlag für heidnsiche Soldaten im nächsten Afghanistan-Einsatz, nicht? Immerhin ist das für Keltisch-Religiöse ein religiös-kultischer Akt von enormer Bedeutung. Und dann gabs da einen Germanenstamm, der die Köpfe der Babys zwischen zwei schrägen Holzbrettern quetschte, damit der Schädel im Laufe der Zeit verformt würde. Vielleicht sollten einige Asatruar beim Gesetzgeber nachfragen, ob man das tun dürfe?

Ich meine, wenn die einen ihre Jungs beschneiden, möchte ich auch das Recht haben, den Kopf meines Kindes in die stammesgerechte Form zu bringen.

Auf Neuseeland oder ähnliches tätowieren sich schon die Kleinsten gegenseitig. Vielleicht sollte man auch darüber mal nachdenken. Ich bin schon der Meinung, dass nur ein schönes Tattoo mein Baby vor bösen Geistern schützt und den Göttern gewogen macht. usw. usf.

Ich bezweifle zwar, dass meine Vorschläge religiöser Körperverschönerung oder blutiger Riten auch nur annähernd eine Chance auf Bewilligung hätten - was ich irgendwie schade fände - ich meine die Welt lebt von religiöser Vielfalt. Ich würde gern wieder legal Menschen opfern .... ;-o Aber wenn man z.B. die Mädchenbeschneidung auch in ihrer am wenigsten gravierenden Form strikt ablehnt als barbarisch (m.E. auch zurecht), ist es mir ein Rätsel an Argumenten, die Jungenbeschneidung als religiösen Brauch zu rechtfertigen und zu erlauben.

Das einzige Argument, das hier zählt, ist, dass die Lobbys stark genug sind und man als deutscher/österreichischer Staat (Achung, Holocaust-Vergangenheit!!!) keinesfalls auch nur annähernd in den Verdacht des Antisemitismus geraten will. Eine Sprecherin einer muslimischen Community meinte zu Recht, dass die Beschneidungserlaubnis vielleicht nicht so schnell in die Wege geleitet worden wäre, hätte es nur die Muslime betroffen ....

Ich behaupte jetzt etwas: Angenommen, die Jungenbeschneidung wäre nur und ausschließlich ein Brauch einiger Neuheiden und afrikanischer Naturreligiöser, wäre das nie und nimmer erlaubt worden, egal wie alt der Brauch ist.

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