Zineb El Rhazoui - eine Überlebende von Charlie Hebdo
In der Doku „Nichts ist vergeben“ habe ich eine der überlebenden Journalistinnen von Charlie Hebdo virtuell kennengelernt. Eine starke, geniale Frau, Atheistin, Freidenkerin, Satirikerin: Zineb El Rhazoui.
Sie ist in Marokko geboren und aufgewachsen und hatte letztlich beschlossen, nach Frankreich auszuwandern, da der marokkanische Staat für Freidenker/innen wie sie ziemlich gefährlich wurde. In Frankreich ist sie Charlie Hebdo-Mitarbeiterin geworden und beim Anschlag 2015 eine der wenigen Überlebenden gewesen. Dieses Drama und ihre Autobiographie in diesen Jahren ist wunderbar in der Doku dargestellt:
http://tv.orf.at/program/orf2/20170305/798280201/story
Während sie an einigen islamkritischen Satire-Stories - auch an dem Comicbuch „La Vie de Mahomet“ - https://www.amazon.de/vie-Mahomet-Charb/dp/2357660643/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1488822919&sr=8-1&keywords=la+vie+de+mahomet
mit beteiligt war, erfährt man auch, warum sie so kritisch gegen die Hauptreligion ihres ursprünglichen Heimatlandes eingestellt ist – und versteht es.
Ein guter Artikel (leider nur auf Englisch) zeigt auch wunderbar ihre akribisch-philosophische Herangehensweise auf den Irrsinn der Behauptung, es sei rassistisch, wenn man den Islam kritisiere oder satirisch bearbeite (und sie als islamkritische Marokkanerin wäre damit natürlich eine rassistische Kulturverräterin):
https://thecharnelhouse.org/2015/01/15/if-charlie-hebdo-is-racist-then-so-am-i-zineb-el-rhazoui-responds-to-olivier-cyran/
Die letzten Sätze in der Dokumentation kritisieren aber auch die westliche Vorgangsweise gegen Terrorismus. Entsetzt von Bombardements der französischen Streitkräfte auf Syrien meint sie sehr berührend und weise:
„So werden wir das Problem sicher nicht lösen.
Wir werden das Problem erst lösen,
wenn wir verstehen, dass das kein Krieg ist gegen Einzelne oder gegen einen islamischen Staat
sondern gegen eine Ideologie.
Diese Ideologie ist hier bei uns - wir haben sie gezüchtet.
Und überhaupt - wie will man eine Ideologie
mit Waffen bekämpfen?
Gegen Ideologien kämpft man mit Licht, mit Erkenntnis.
Diese Ideologie wird man mit Waffen nie besiegen,
genauso wenig wie sie unsere Werte mit ihren Waffen zerstören können.
Sie können Menschen töten
aber nicht das was sie denken
und ich finde,
das geht auch in die andere Richtung.“
Ich wünsche Frau Zineb El Rhazoui alles Gute, und dass es wieder eine schöne, liberale Zeit geben wird, wo sie keinen 24-Stunden-Polizeischutz mehr braucht (ähnlich wie viele andere islamkritische Satiriker/innen, Autor/innen, Künstler/innen, Wissenschafter/innen ...). Und ich glaub, ich muss mir mal die deutschsprachige Version von Charlie Hebdo endlich zulegen! ;-)
Sie ist in Marokko geboren und aufgewachsen und hatte letztlich beschlossen, nach Frankreich auszuwandern, da der marokkanische Staat für Freidenker/innen wie sie ziemlich gefährlich wurde. In Frankreich ist sie Charlie Hebdo-Mitarbeiterin geworden und beim Anschlag 2015 eine der wenigen Überlebenden gewesen. Dieses Drama und ihre Autobiographie in diesen Jahren ist wunderbar in der Doku dargestellt:
http://tv.orf.at/program/orf2/20170305/798280201/story
Während sie an einigen islamkritischen Satire-Stories - auch an dem Comicbuch „La Vie de Mahomet“ - https://www.amazon.de/vie-Mahomet-Charb/dp/2357660643/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1488822919&sr=8-1&keywords=la+vie+de+mahomet
mit beteiligt war, erfährt man auch, warum sie so kritisch gegen die Hauptreligion ihres ursprünglichen Heimatlandes eingestellt ist – und versteht es.
Ein guter Artikel (leider nur auf Englisch) zeigt auch wunderbar ihre akribisch-philosophische Herangehensweise auf den Irrsinn der Behauptung, es sei rassistisch, wenn man den Islam kritisiere oder satirisch bearbeite (und sie als islamkritische Marokkanerin wäre damit natürlich eine rassistische Kulturverräterin):
https://thecharnelhouse.org/2015/01/15/if-charlie-hebdo-is-racist-then-so-am-i-zineb-el-rhazoui-responds-to-olivier-cyran/
Die letzten Sätze in der Dokumentation kritisieren aber auch die westliche Vorgangsweise gegen Terrorismus. Entsetzt von Bombardements der französischen Streitkräfte auf Syrien meint sie sehr berührend und weise:
„So werden wir das Problem sicher nicht lösen.
Wir werden das Problem erst lösen,
wenn wir verstehen, dass das kein Krieg ist gegen Einzelne oder gegen einen islamischen Staat
sondern gegen eine Ideologie.
Diese Ideologie ist hier bei uns - wir haben sie gezüchtet.
Und überhaupt - wie will man eine Ideologie
mit Waffen bekämpfen?
Gegen Ideologien kämpft man mit Licht, mit Erkenntnis.
Diese Ideologie wird man mit Waffen nie besiegen,
genauso wenig wie sie unsere Werte mit ihren Waffen zerstören können.
Sie können Menschen töten
aber nicht das was sie denken
und ich finde,
das geht auch in die andere Richtung.“
Ich wünsche Frau Zineb El Rhazoui alles Gute, und dass es wieder eine schöne, liberale Zeit geben wird, wo sie keinen 24-Stunden-Polizeischutz mehr braucht (ähnlich wie viele andere islamkritische Satiriker/innen, Autor/innen, Künstler/innen, Wissenschafter/innen ...). Und ich glaub, ich muss mir mal die deutschsprachige Version von Charlie Hebdo endlich zulegen! ;-)
Mc Claudia - 6. Mär, 19:09