Frauen in vorislamischer Zeit
Im Namen der großen mekkanischen Göttinnen Manat, al-Lat und al-Uzza:
Ich kann die muslimischen Apologet/innen nicht mehr hören und lesen. Immer wenn es zu den Rechten der Frauen im Islam kommt, wird der Koran so lange herumgebogen, bis sich eindeutig frauenfeindliche Stellen plötzlich wie von Zauberhand in eh ganz supertolle Gottes-Worte für Frauenrechte wandeln. Oder es wird gesagt, dass die frauenfeindlichen Stellen ja im historischen Kontext gesehen werden müssen (wofür ich durchaus plädieren würde), wobei aber dann auch gleich wieder argumentiert wird, dass die für Frauen unfairen Stellen ja super toll seien - im Gegensatz zu der Zeit vor dem Islam!
Jaja, vor dem Islam war die arabische Halbinsel eine Hölle für alle Frauen. Frauen waren nix wert, alle Mädchen galten als Schande und wurden lebendig begraben (wie konnten die Frauen dann überhaupt überleben?), Frauen hatten null Rechte, kein Erbrecht, nix.
Dann kam der Superheld Mohammed und befreite die Frauen aus ihrem Leid. Der Islam hat die Frauen errettet, ihnen ihre Rechte gegeben, und wenn Frauen im Islam(ismus) heute leiden, dann entweder, weil die Muslime ihre eigene Religion falsch verstehen, oder weil die (angeblich unislamischen) Patriarchate dran schuld sind, oder - so die eher Konservativen - weil die Frauen ihren wahren Wert im Islam, wo sie als zu behütender Schatz gelten (im Gegensatz zur bösen westlichen Welt, wo sie mit der unbarmherzigen Freiheit konfrontiert sind) nicht verinnerlicht haben - oder was weiß ich.
Liebe islamische Apologet/innen: Wenn es wahr ist,
- dass Allah der einzige, allwissende, gerechte, barmherzige Gott ist
- dass Gleichberechtigung von Männern und Frauen gut ist
- dass der Islam von Anfang an die Gleichberechtigung von Mann und Frau wollte
- dass also Allah die Gleichberechtigung von Mann und Frau wollte
- dass Mohammed die wortgetreuen Worte Allahs im Koran niederschrieb
..... wenn alle diese Prämissen zutreffen - warum beim Barte des Propheten spricht sich der Koran dann nicht an allen relevanten Stellen für die Gleichberechtigung von Mann und Frau in allen Lebensbereichen aus? Warum die Verse, die Frauen als weniger wert dastehen lassen? Warum der Vers, wonach der Mann die Frau schlagen darf bei Ungehorsam? Warum die Verse, wonach Frauen weniger erben dürfen als Männer? Warum der Vers, wonach Frauen vor Gericht weniger Aussagekraft haben, etc?
In meinen Augen spiegeln diese Verse nichts anderes als die Festschreibung einer patriarchalen Kultur wider - so wie in 100en anderen Kulturen und "heiligen" Büchern auch. Keinerlei Vorteile für Frauen im Islam - verglichen mit anderen patriarchalen Kulturen und Religionen.
Also entweder konnte sich Allah nicht klar ausdrücken (oder er wollte es nicht - sondern die Menschen absichtlich in die Irre führen?), oder Mohammed hat eine Menge falsch verstanden, oder der Engel Gabriel war kein korrekter Wortverkünder, oder die Leute, die später den Koran niederschrieben, haben alles falsch gemacht.
ODER aber: Allah, Erzengel Gabriel, Mohammed und/oder die Koranaufschreiber wollten den Frauen überhaupt keine bessere Rechtsstellung geben ....
Wie immer man es dreht und wendet - die Aussage, der Islam hätte den Frauen Gleichberechtigung gebracht ist falsch.
Und wie schaut es mit einer grundsätzlichen Besserstellung aus? Angeblich durften Frauen vor dem Islam nichts erben, waren keine Menschen, galten als Sklavinnen etc.
Wie, beim Barte des Propheten, wie kann es dann sein, dass eine Chadidscha existiert hat? Diese erste Frau Mohammeds war Heidin (immerhin hatte Mohammed erst Visionen, als er mit ihr verheiratet war). Sie war eine angesehene Händlerin, älter als Mohammed, hatte sich Mohammed als Ehemann selbst ausgesucht. Der Prophet diente bei ihr in ihrer Firma - sie war also nicht nur seine Gattin sondern auch seine Chefin.
Wie also, wenn das vorislamische Arabien so Scheiße war für die Frauen, wie konnte es Chadidscha geben? War sie nur eine Fata Morgana? Eine Halluzination späterer Mohammedbiographen?
Faszinierend ist ja, dass die Geschichte von Chadidscha von Muslim/innen m.W. nicht geleugnet wird. Aber trotzdem waren die altarabischen Frauen alles minderwertige Sklavinnen. - Wie bitteschön passt das zusammen?
Ich würde sagen, gar nicht.
Von den drei berühmten mekkanischen Göttinnen Manat, Al-Lat und Al-Uzza möchte ich erst gar nicht anfangen, da die Verehrung von Göttinnen nicht zwangsläufig eine frauenfreundliche Gesellschaft bedingen (siehe antikes Rom, Griechenland, heutiger Hinduismus). Aber nennen möchte ich sie schon, denn um ein Haar hätten diese Göttinnen den Einzug als Töchter Allahs in den Koran gefunden. Leider entschied sich Mohammed anders und behauptete, diese Verse seien satanisch (Salman Rushdie lässt grüßen). Denn wie kann Allah nur Töchter haben, wenn Menschen Söhne haben?
http://de.wikipedia.org/wiki/Man%C4%81t
Ich habe etwa 10 Seiten googeln müssen, um endlich zu einer wissenschaftlichen Abhandlung über die Stellung der Frauen im vorislamischen Arabien zu finden, die nicht islamisch-apologetisch ist. Wenn man nämlich nach "Frauen im vorislamischen Arabien" sucht, findet man unzählige Seiten, die alle behaupten, die vorislamische Zeit wäre die reinste Hölle für Frauen gewesen, aus der sie nur der Islam errettet hätte.
Aber wer suchet, der findet, und so fand ich diesen Artikel von Prof. Dr. Patrick Franke über uxorilokale Eheformen vor und im Islam. Auffallend ist, dass diese Eheformen vornehmlich in matrilinearen Gesellschaften vorkommen. Chadidscha, die erste Frau Mohammeds, dürfte so eine Ehe mit dem Propheten geführt haben.
Hier der Artikel - sehr aufschlussreich:
http://www.uni-bamberg.de/fileadmin/uni/fakultaeten/split_professuren/islamkunde/dateien/Gatten_zu_Besuch.pdf
Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass die pluralistische heidnische Stammesgesellschaft Arabiens auch verschiedene Gesellschaftskonzepte hervorgebracht hatte. Es mag durchaus Stämme gegeben haben, wo Frauen nichts wert waren. Wie uns Chadidscha aber zeigt, dürfte es auch Stämme gegeben haben, wo Frauen ein selbstbestimmtes Leben führen konnten.
Die im Islam angedeuteten Gesetze bezüglich Frauen könnten also für die Frauen in patriarchalen Stämmen eine leichte Verbesserung gebracht haben, während Frauen wie Chadidscha mit der Islamisierung eindeutig den Kürzeren zogen. Irgendwie bezweifle ich auch, dass Chadidscha mit Mohammeds Verhalten in Medina einverstanden gewesen wäre - oder mit den späteren Suren oder gar mit der Schariah ....
Wenn sich Musliminnen religionsgeschichtlich wirklich etwas Gutes tun wollen, sollten sie sich ein Beispiel an Chadidscha nehmen.
Im Namen von Manat, al-Lat und al-Uzza - mögen die altarabischen Göttinnen hoch leben!
Ich kann die muslimischen Apologet/innen nicht mehr hören und lesen. Immer wenn es zu den Rechten der Frauen im Islam kommt, wird der Koran so lange herumgebogen, bis sich eindeutig frauenfeindliche Stellen plötzlich wie von Zauberhand in eh ganz supertolle Gottes-Worte für Frauenrechte wandeln. Oder es wird gesagt, dass die frauenfeindlichen Stellen ja im historischen Kontext gesehen werden müssen (wofür ich durchaus plädieren würde), wobei aber dann auch gleich wieder argumentiert wird, dass die für Frauen unfairen Stellen ja super toll seien - im Gegensatz zu der Zeit vor dem Islam!
Jaja, vor dem Islam war die arabische Halbinsel eine Hölle für alle Frauen. Frauen waren nix wert, alle Mädchen galten als Schande und wurden lebendig begraben (wie konnten die Frauen dann überhaupt überleben?), Frauen hatten null Rechte, kein Erbrecht, nix.
Dann kam der Superheld Mohammed und befreite die Frauen aus ihrem Leid. Der Islam hat die Frauen errettet, ihnen ihre Rechte gegeben, und wenn Frauen im Islam(ismus) heute leiden, dann entweder, weil die Muslime ihre eigene Religion falsch verstehen, oder weil die (angeblich unislamischen) Patriarchate dran schuld sind, oder - so die eher Konservativen - weil die Frauen ihren wahren Wert im Islam, wo sie als zu behütender Schatz gelten (im Gegensatz zur bösen westlichen Welt, wo sie mit der unbarmherzigen Freiheit konfrontiert sind) nicht verinnerlicht haben - oder was weiß ich.
Liebe islamische Apologet/innen: Wenn es wahr ist,
- dass Allah der einzige, allwissende, gerechte, barmherzige Gott ist
- dass Gleichberechtigung von Männern und Frauen gut ist
- dass der Islam von Anfang an die Gleichberechtigung von Mann und Frau wollte
- dass also Allah die Gleichberechtigung von Mann und Frau wollte
- dass Mohammed die wortgetreuen Worte Allahs im Koran niederschrieb
..... wenn alle diese Prämissen zutreffen - warum beim Barte des Propheten spricht sich der Koran dann nicht an allen relevanten Stellen für die Gleichberechtigung von Mann und Frau in allen Lebensbereichen aus? Warum die Verse, die Frauen als weniger wert dastehen lassen? Warum der Vers, wonach der Mann die Frau schlagen darf bei Ungehorsam? Warum die Verse, wonach Frauen weniger erben dürfen als Männer? Warum der Vers, wonach Frauen vor Gericht weniger Aussagekraft haben, etc?
In meinen Augen spiegeln diese Verse nichts anderes als die Festschreibung einer patriarchalen Kultur wider - so wie in 100en anderen Kulturen und "heiligen" Büchern auch. Keinerlei Vorteile für Frauen im Islam - verglichen mit anderen patriarchalen Kulturen und Religionen.
Also entweder konnte sich Allah nicht klar ausdrücken (oder er wollte es nicht - sondern die Menschen absichtlich in die Irre führen?), oder Mohammed hat eine Menge falsch verstanden, oder der Engel Gabriel war kein korrekter Wortverkünder, oder die Leute, die später den Koran niederschrieben, haben alles falsch gemacht.
ODER aber: Allah, Erzengel Gabriel, Mohammed und/oder die Koranaufschreiber wollten den Frauen überhaupt keine bessere Rechtsstellung geben ....
Wie immer man es dreht und wendet - die Aussage, der Islam hätte den Frauen Gleichberechtigung gebracht ist falsch.
Und wie schaut es mit einer grundsätzlichen Besserstellung aus? Angeblich durften Frauen vor dem Islam nichts erben, waren keine Menschen, galten als Sklavinnen etc.
Wie, beim Barte des Propheten, wie kann es dann sein, dass eine Chadidscha existiert hat? Diese erste Frau Mohammeds war Heidin (immerhin hatte Mohammed erst Visionen, als er mit ihr verheiratet war). Sie war eine angesehene Händlerin, älter als Mohammed, hatte sich Mohammed als Ehemann selbst ausgesucht. Der Prophet diente bei ihr in ihrer Firma - sie war also nicht nur seine Gattin sondern auch seine Chefin.
Wie also, wenn das vorislamische Arabien so Scheiße war für die Frauen, wie konnte es Chadidscha geben? War sie nur eine Fata Morgana? Eine Halluzination späterer Mohammedbiographen?
Faszinierend ist ja, dass die Geschichte von Chadidscha von Muslim/innen m.W. nicht geleugnet wird. Aber trotzdem waren die altarabischen Frauen alles minderwertige Sklavinnen. - Wie bitteschön passt das zusammen?
Ich würde sagen, gar nicht.
Von den drei berühmten mekkanischen Göttinnen Manat, Al-Lat und Al-Uzza möchte ich erst gar nicht anfangen, da die Verehrung von Göttinnen nicht zwangsläufig eine frauenfreundliche Gesellschaft bedingen (siehe antikes Rom, Griechenland, heutiger Hinduismus). Aber nennen möchte ich sie schon, denn um ein Haar hätten diese Göttinnen den Einzug als Töchter Allahs in den Koran gefunden. Leider entschied sich Mohammed anders und behauptete, diese Verse seien satanisch (Salman Rushdie lässt grüßen). Denn wie kann Allah nur Töchter haben, wenn Menschen Söhne haben?
http://de.wikipedia.org/wiki/Man%C4%81t
Ich habe etwa 10 Seiten googeln müssen, um endlich zu einer wissenschaftlichen Abhandlung über die Stellung der Frauen im vorislamischen Arabien zu finden, die nicht islamisch-apologetisch ist. Wenn man nämlich nach "Frauen im vorislamischen Arabien" sucht, findet man unzählige Seiten, die alle behaupten, die vorislamische Zeit wäre die reinste Hölle für Frauen gewesen, aus der sie nur der Islam errettet hätte.
Aber wer suchet, der findet, und so fand ich diesen Artikel von Prof. Dr. Patrick Franke über uxorilokale Eheformen vor und im Islam. Auffallend ist, dass diese Eheformen vornehmlich in matrilinearen Gesellschaften vorkommen. Chadidscha, die erste Frau Mohammeds, dürfte so eine Ehe mit dem Propheten geführt haben.
Hier der Artikel - sehr aufschlussreich:
http://www.uni-bamberg.de/fileadmin/uni/fakultaeten/split_professuren/islamkunde/dateien/Gatten_zu_Besuch.pdf
Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass die pluralistische heidnische Stammesgesellschaft Arabiens auch verschiedene Gesellschaftskonzepte hervorgebracht hatte. Es mag durchaus Stämme gegeben haben, wo Frauen nichts wert waren. Wie uns Chadidscha aber zeigt, dürfte es auch Stämme gegeben haben, wo Frauen ein selbstbestimmtes Leben führen konnten.
Die im Islam angedeuteten Gesetze bezüglich Frauen könnten also für die Frauen in patriarchalen Stämmen eine leichte Verbesserung gebracht haben, während Frauen wie Chadidscha mit der Islamisierung eindeutig den Kürzeren zogen. Irgendwie bezweifle ich auch, dass Chadidscha mit Mohammeds Verhalten in Medina einverstanden gewesen wäre - oder mit den späteren Suren oder gar mit der Schariah ....
Wenn sich Musliminnen religionsgeschichtlich wirklich etwas Gutes tun wollen, sollten sie sich ein Beispiel an Chadidscha nehmen.
Im Namen von Manat, al-Lat und al-Uzza - mögen die altarabischen Göttinnen hoch leben!
Mc Claudia - 15. Apr, 23:58