Samstag, 18. März 2017

Entspannung im Chaos

Wenn einem das ganze Leben außer Kontrolle gerät,
hilft es,
sich auf das zu konzentrieren,
was man gut kann.
Entspannungsphilosophie von Dexter
(Staffel 7/1)

Montag, 13. März 2017

WOOP und Tradition

Im Buch der Psychologin Gabriele OETTINGEN "Die Psychologie des Gelingens" geht es um WOOP - also eine psychologische Methode, wie man am besten mit der realen Wunscherfüllung oder Motivation für ein Gelingen eines Vorhabens vorgehen kann. Wir in der "1. Welt" haben sehr hoch angelegte Probleme. Im Vergleich mit Menschen der "3. Welt", mittelalterlicher Traditionen, Armut oder Diktaturen geht es uns meist viel besser, auch eher armen Menschen unserer Gesellschaft.

Dies ist der erste von mir gelesene diesbezügliche Ratgeber, wo die Autorin Menschen in fundamentalistisch-traditionellen Gesellschaften oder Diktaturen nicht außer Acht lässt und schlicht zugibt, dass ihre Methode in solch schlimmen Situationen nicht anwendbar ist, da die Freiheit der Entscheidung über das eigene Leben kaum gegeben ist:

"Traditionelle Gesellschaften haben eine größere Anzahl von Mechanismen zur Verfügung -
Rituale, Sitten und Gebräuche, Regeln, Gesetze, Normen -,
mit denen sie die Autonomie des Individuums beschneiden
und den Menschen bestimmte Rollen und Verantwortlichkeiten zuweisen.
In den Diktaturen unserer Welt ist auch heute noch der Handlungsspielraum eingeschränkt.
Wenn wir aber wenig Handlungsspielraum haben,
können wir kaum eigene Entscheidungen treffen,
äußere Faktoren bestimmen unser Tun und Lassen.
Die Herausforderung in diesen Gesellschaften
besteht in erster Linie darin,
dass Mesnchen ihren Lebensmut nicht verlieren
und durchhalten.

Die modernen westlichen Gesellschaften aber sind anders:
Sie lassen uns allein mit dem,
was man den "Fluch der Freiheit" nennen könnte. [...]"

Von mir weiter gedacht:
Menschen, die die Freiheit der Entscheidung über das eigene Leben positiv gegenüberstehen (dazu gehöre ich), sind in einer modernen liberalen Gesellschaft bestens aufgehoben. Menschen aber, die Konventionen und Traditionen über alles stellen, empfinden Freiheit als Fluch, als Angst vor Veränderung oä. Diese Menschen sind also in traditionellen Gesellschaften, die vorgeben, was sie zu tun und lassen haben, besser aufgehoben.

Fazit:
Hier würde die Idee des "Anything goes" vom Philosophen Paul Feyerabend passend. Es müsste also eine Welt geben, die zur Hälfte aus traditionellen Völkern und zur Hälfte aus Freiheit besteht, und jeder Mensch soll dann dort hingehen, wo es ihm am besten gefällt. Das wäre doch super!

Da das aber nicht geht:
Ich plädiere aber im Zweifel definitiv für eine Freiheitsgesellschaft. Denn innerhalb einer liberalen Gesellschaft ist es Gruppen jederzeit möglich, nach bestimmten Vorschriften zu leben (solange sie nicht massiv die Menschenrechte angreifen). Und Konservative können dann in frei gewählten traditionellen Gruppen leben und sich an diese Vorschriften halten. Umgekehrt ist es unmöglich: Eine streng konservative Gesellschaft erlaubt keine Liberalität - auch nicht für Menschen, die diese gerne hätten!

Freitag, 10. März 2017

Arabischer Frühling ...

Die wichtigste Revolution
findet im Kopf statt!
Nawal El Saadawi - ägyptische Menschenrechtsaktivistin

Montag, 6. März 2017

Zineb El Rhazoui - eine Überlebende von Charlie Hebdo

In der Doku „Nichts ist vergeben“ habe ich eine der überlebenden Journalistinnen von Charlie Hebdo virtuell kennengelernt. Eine starke, geniale Frau, Atheistin, Freidenkerin, Satirikerin: Zineb El Rhazoui.

Sie ist in Marokko geboren und aufgewachsen und hatte letztlich beschlossen, nach Frankreich auszuwandern, da der marokkanische Staat für Freidenker/innen wie sie ziemlich gefährlich wurde. In Frankreich ist sie Charlie Hebdo-Mitarbeiterin geworden und beim Anschlag 2015 eine der wenigen Überlebenden gewesen. Dieses Drama und ihre Autobiographie in diesen Jahren ist wunderbar in der Doku dargestellt:

http://tv.orf.at/program/orf2/20170305/798280201/story

Während sie an einigen islamkritischen Satire-Stories - auch an dem Comicbuch „La Vie de Mahomet“ - https://www.amazon.de/vie-Mahomet-Charb/dp/2357660643/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1488822919&sr=8-1&keywords=la+vie+de+mahomet
mit beteiligt war, erfährt man auch, warum sie so kritisch gegen die Hauptreligion ihres ursprünglichen Heimatlandes eingestellt ist – und versteht es.

Ein guter Artikel (leider nur auf Englisch) zeigt auch wunderbar ihre akribisch-philosophische Herangehensweise auf den Irrsinn der Behauptung, es sei rassistisch, wenn man den Islam kritisiere oder satirisch bearbeite (und sie als islamkritische Marokkanerin wäre damit natürlich eine rassistische Kulturverräterin):

https://thecharnelhouse.org/2015/01/15/if-charlie-hebdo-is-racist-then-so-am-i-zineb-el-rhazoui-responds-to-olivier-cyran/

Die letzten Sätze in der Dokumentation kritisieren aber auch die westliche Vorgangsweise gegen Terrorismus. Entsetzt von Bombardements der französischen Streitkräfte auf Syrien meint sie sehr berührend und weise:

„So werden wir das Problem sicher nicht lösen.
Wir werden das Problem erst lösen,
wenn wir verstehen, dass das kein Krieg ist gegen Einzelne oder gegen einen islamischen Staat
sondern gegen eine Ideologie.
Diese Ideologie ist hier bei uns - wir haben sie gezüchtet.
Und überhaupt - wie will man eine Ideologie
mit Waffen bekämpfen?
Gegen Ideologien kämpft man mit Licht, mit Erkenntnis.
Diese Ideologie wird man mit Waffen nie besiegen,
genauso wenig wie sie unsere Werte mit ihren Waffen zerstören können.
Sie können Menschen töten
aber nicht das was sie denken
und ich finde,
das geht auch in die andere Richtung.“

Ich wünsche Frau Zineb El Rhazoui alles Gute, und dass es wieder eine schöne, liberale Zeit geben wird, wo sie keinen 24-Stunden-Polizeischutz mehr braucht (ähnlich wie viele andere islamkritische Satiriker/innen, Autor/innen, Künstler/innen, Wissenschafter/innen ...). Und ich glaub, ich muss mir mal die deutschsprachige Version von Charlie Hebdo endlich zulegen! ;-)

Sonntag, 25. Dezember 2016

Religion ist wie Kunst

In einer Dokumentation über Religionssatire, Blasphemie und fundamentalistische Exzesse (wie Bildersturm etc.) brachte der Feuilletonist und Kritiker Georg SEEßLEN einen wunderbaren Vergleich:

"Mit Religion sollte man umgehen wie mit Kunstgegenständen.
Das heißt, die macht man nicht kaputt,
sondern man geht kreativ damit um!
Und wenn (wie im Museum) gerade kein Aufpasser herguckt,
kann man einen Kunstgegenstand auch mal berühren." *g*

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